Wie schon berichtet, hatte Albert Koppers, ehemaliges Ratsmitglied und Mitglied der SPD Velen-Ramsdorf, vor dem Hintergrund, dass sich aufgrund der Umbenennung der „Abraham-Frank-Sekundarschule“ in „Teilstandort der Gesamtschule Gescher in Velen“, der Name Abraham Frank nicht mehr im öffentlichen Bereich wiederfinden würde, den Antrag gestellt, eine Straße oder einen Platz nach Abraham Frank zu benennen.
Einstimmig hatte der Rat diesem Antrag zugestimmt und beschlossen, ein Teilstück des Postwegs in den „Abraham-Frank-Weg“ umzubenennen.
Uns war es wichtig, dass die Umbenennung einen offiziellen und feierlichen Charakter erhält, denn der Name Abraham Frank steht für ein friedliches und tolerantes Miteinander aller Gruppierungen und Minderheiten und damit gegen Hass und Rassismus. Mit der Umbenennung eines Teilstücks des Postwegs in den Abraham-Frank-Weg bleibt der Name des jüdischen Velener Abraham Frank, der 1941 nach Riga deportiert und dort von den Nazis ermordet wurde, weiterhin in Velen präsent. Gerade in der heutigen Zeit, in der vermehrt Antisemitismus, Rassenhass und Rechtsextremismus auftritt, können wir mit der Umbenennung des Weges in unserer Stadt ein weiteres öffentliches Zeichen setzen.
Gestern fand nun die kleine offizielle Feierstunde statt, woran einige Anwohner, interessierte Bürger, Vertreter des Heimatvereins, Vertreter der evang. Kirche und der Politik teilnahmen.
Bürgermeisterin Dagmar Jeske führte in die Thematik ein und erklärte, wie wichtig es sei, einen Ort der Erinnerung zu haben, dass sich die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr wiederholt.
Dr. Norbert Fasse vom Borkener Stadtarchiv nahm auch an dem Festakt teil und berichtete über persönliche Erlebnisse und Begebenheiten der Familie Frank, die sehr ergreifend waren.
Albert Koppers stellte noch einmal die Beweggründe seines Antrages heraus und hob hervor, dass sich jeder gegen menschenverachtendes Verhalten stellen soll, in seinem Haus, im Verein und auch an der Biertheke.
Auch Schüler des Teilstandortes Velen der Gesamtschule Gescher nahmen am Festakt teil und legten Rosen an den Stolpersteinen, die sich vor dem ehemaligen Haus der Familie Frank befinden, nieder. Das neue Straßenschild “Abraham-Frank-Weg” befindet sich direkt neben dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus der Familie Frank.
Hier die Ansprache von Albert Koppers: